Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe Leserinnen und Leser,

seit dem 1. Juni 2023 bin ich Fraktionsvorsitzender der CDU im Ruhrparlament. Mit Erscheinen des vorliegenden Arbeitsberichtes der Fraktionsgeschäftsstelle also keine zwei Jahre in diesem verantwortungsvollen Amt. Dennoch musste die Einarbeitung schnell vonstattengehen. Die weltweiten Krisen und Herausforderungen fordern auch uns beim Regionalverband Ruhr. Die Menschen, Kommunen und Institutionen im Ruhrgebiet sind strukturell bedingt überproportional hart von Auswirkungen wie Inflation und allgemeinen Kostensteigerungen betroffen. Krisen wirken wie ein Brennglas auf vorhandene Probleme und in unserer Region unterstreichen und potenzieren sich diese um ein Vielfaches. Sei es der Fachkräftemangel, die ausufernde Bürokratie, drohender Abbau von tausenden Industriearbeitsplätzen, finanziell überforderte Kommunen, etc.

In diesem Spannungsfeld bewegt sich der RVR mit seiner Aufgabenerledigung. Zugegeben kein einfaches Unterfangen. Zumal der Verband, mit dem ihm rechtlich gesetzten Rahmen, als Unterstützer, Dienstleister und regional agierender Akteur der Mitgliedskommunen fungiert. Anspruch des Verbandes muss meiner Überzeugung nach zwingend sein, einen Mehrwert zur positiven Gestaltung des Ruhrgebietes zu schaffen. Daran muss auch die Verbandspolitik die Betätigungsfelder, Projekte und Initiativen messen.

Das uns leitende Motiv haben wir vor einigen Jahren bereits begonnen aktiv und durchaus selbstbewusst zu kommunizieren. Der 2020 geschlossene Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU formuliert es unmissverständlich: Wir wollen „grünste Industrieregion der Welt“ werden!  Was das für uns bedeutet, haben wir klar formuliert. Ökologie, Ökonomie und soziale Aspekte sollen miteinander und nicht gegeneinander gedacht und vorangebracht werden. Wir wollen die ökologische Transformation und Wohlstand. Kurzum, wir wollen eine lebenswerte und resiliente Region!

Außerdem wollen wir unseren RVR umbauen zu einer echten Ermöglichungsbehörde. Denn wir müssen noch mehr Partner für unsere Städte und Kreise sein!

Der RVR ist ein umlagefinanzierter Gemeindeverband mit klaren gesetzlich verankerten Pflichtaufgaben und der Möglichkeit freiwillige Aufgaben für seine Mitglieder zu erledigen.

Es gilt also die gegebenen Rahmenbedingungen im Sinne unserer Vision von der grünsten Industrieregion der Welt mit Leben zu füllen.

Mit Blick auf die knappen Ressourcen, sollte es dabei nicht darum gehen, immer neue Betätigungsfelder zu erschließen.

Für die Zukunft sollten wir uns das Ziel setzen den „Bauchladen RVR“ zu straffen und mit Effizienz Gestaltungsspielräume zu schaffen. Gucken wir in die historische Entwicklung des Verbandes, kann dieser formulierte Ansatz als ein Paradigmenwechsel verstanden werden. In den Jahrzehnten, in denen der Verband keine hoheitliche Aufgabe innehatte und die staatliche Regionalplanung für das Ruhrgebiet in der Verantwortung der drei Bezirksregierungen Arnsberg, Münster und Düsseldorf lag, hat der RVR sukzessive ein sehr breites und mittlerweile nicht mehr zeitgemäßes Beteiligungsportfolio aufgebaut.     

Es ist aus unserer Sicht zwingend geboten seriös darüber zu sprechen, wo der Verband im weitverzweigten Netz der Beteiligungen durch Heben von Synergien effizienter und handlungsfähiger werden kann und manchmal aus unserer Sicht auch werden muss.

Das kann nur im Team gelingen!

Ich bin überzeugt und zuversichtlich, dass wir unsere Ziele im Ruhrparlament erreichen werden, wenn wir geschlossen auftreten. Auch in Zukunft bleibt es wichtig, dass wir die Arbeit rund um die vielfältigen und komplexen Themenfelder auf die vielen starken Schultern unserer Fraktion verteilen. Packen wir es an!

Glück Auf!

Vorsitzender der
CDU-Fraktion im Ruhrparlament

Bodo Klimpel

Vorsitzender der CDU-Fraktion im Ruhrparlament

Das Ruhrparlament

Die Verbandsversammlung ist das so genannte Ruhrparlament. Alle Entscheidungen zur Ausrichtung des Verbandes erlangen durch Beschluss der Verbandsversammlung Rechtskraft. Die Mitglieder der Verbandsversammlung wählen alle 8 Jahre die Verwaltungsspitze neu und fassen Beschlüsse zur Verwendung der Haushaltsmittel.
Am 13. September 2020 wurde das Ruhrparlament erstmals direkt von den Bürgerinnen und Bürgern der Metropole Ruhr gewählt. In einer reinen Listenwahl bestimmten die Menschen der Metropole Ruhr die 91 Abgeordneten der Verbandsversammlung der 14. Wahlperiode im RVR.

Die Sitzverteilung der RVR-Verbandsversammlung ergibt sich aus den Ergebnissen der Kommunalwahl am 13. September 2020. Auf die einzelnen Fraktionen entfallen die folgende Anzahl an Sitzen: SPD 29, CDU 27, Grüne 20, Die Linke 4, FDP 4, AfD 3, Ruhrfraktion 4.

Zusammensetzung der Verbandsversammlung

Verbandsausschuss

Der Verbandsausschuss hat die Aufgabe, die Beschlüsse der Verbandsversammlung vorzubereiten und ihre Durchführung zu überwachen. Alle anderen Ausschüsse beraten die Beschlüsse vor. Im Verbandsausschuss erlangen Beschlüsse eine rechtliche Verbindlichkeit. Er kontrolliert die Verwaltungsführung der Regionaldirektorin und berät den organisatorischen Aufbau sowie die administrative Gliederung des Verbandes. Änderungen zur Geschäftsordnung werden hier ebenso diskutiert und beschlossen. Außerdem veranlasst und überwacht der Verbandsausschuss die Steuerung und Führung des RVR nach geeigneten Managementtechniken.

Betriebsausschuss Ruhr Grün

Der Betriebsausschuss Ruhr Grün ist für sämtliche Angelegenheiten der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung „RVR Ruhr-Grün“ zuständig. Hierzu zählen einerseits die ökologischen Themen rund um die Erhaltung, Pflege und Bewirtschaftung der rund 18.000 ha RVR-Waldfläche sowie andererseits die ökonomischen und betriebswirtschaftlichen Grundsätze, die z.B. im Jahresabschluss und im Wirtschaftsplan niedergeschrieben und vom Ausschuss beschlossen werden.

Der Betriebsausschuss Ruhr Grün diskutiert über die Möglichkeiten und Maßnahmen, die Wälder in der Metropole Ruhr trotz größter Herausforderungen nachhaltig und zukunftsorientiert, an den Klimawandel angepasst, zu gestalten. Hierzu werden auch Konzepte erstellt, ausgewählte Flächen zukünftig unter Prozessschutz zu stellen und Pflanzungen von klimaresilienten Bäumen im größeren Stil vorzunehmen.

Auch das Thema Waldpädagogik nimmt in der täglichen Arbeit von RVR Ruhr Grün einen hohen Stellenwert ein und wird im Ausschuss beraten. Kinder und Jugendliche in der Metropole Ruhr erlernen hierdurch die vielfältigen Aspekte und Herausforderungen sowie den Erholungs- und Freizeitwert in den regionalen Waldgebieten.

Ausschuss für Wirtschaft und Beteiligungen

Der Wirtschaftsausschuss berät über alle wirtschaftlich relevanten Themen und Angelegenheiten des Verbandes. Die unterschiedlichen Geschäftsfelder und Initiativen der RVR-Beteiligungen wie z.B. der   Business Metropole Ruhr (BMR); der Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH (AGR) oder der Freizeitmetropole Ruhr (FMR) werden im Ausschuss diskutiert und kontrolliert. Hierzu werden beispielsweise regelmäßige Berichte vorgelegt und die Jahresabschlüsse ausführlich besprochen. Außerdem berät der Wirtschaftsausschuss über die finanzielle Beteiligung an den Gesellschaften und die Unterstützung durch Zuschüsse.
Darüber hinaus behandelt er die regionale Tourismusförderung und die Öffentlichkeitsarbeit.

Initiativen wie die Standortwerbekampagne „Stadt der Städte“ oder die Informations- und Motivationskampagne zur 1. Direktwahl des Ruhrparlaments 2020 werden vom Ausschuss politisch gesteuert.

Planungsausschuss

Der Planungsausschuss ist verantwortlich für die Erstellung und Aktualisierung von Planungs- und Entwicklungskonzepten für das Verbandsgebiet (Masterpläne). Der Planungsausschuss befasst sich mit der Regionalplanung und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Besondere Bedeutung hat die staatliche Regionalplanung. Neben der erstmaligen Aufstellung des Regionalplans Ruhr erfolgen regelmäßig Regionalplanänderungen. Ebenso wird aktuell der sachliche Teilplan „Regionale Kooperationsstandorte“ erarbeitet. Hier versucht der Planungsausschuss bereits im Vorfeld bestehende Konflikte zu lösen und einen Konsens zwischen Kommunen, Behörden, Unternehmen und Politik herzustellen.
Gleichzeitig beschäftigt er sich mit dem Bereich Städtebau oder Mobilität, wie z.B. der regionalen Radwegeinfrastruktur und schlägt mit den anderen Ausschüssen Fördermaßnahmen für die Region vor.

Ausschuss für Kultur, Sport und Vielfalt

Der Kultur- und Sportausschuss verfolgt das Ziel, durch Kultur- und Sportförderprogramme die Lebensqualität in der Metropole Ruhr zu steigern. Hier werden u.a. Projekte wie die Extraschicht, Sing!-Day of Song, Ruhr Games und Tag des Trinkhalle diskutiert und in die Umsetzung gebracht.  Im Ausschuss wird über relevante Arbeits- und Themenbereiche berichtet und beraten. Hierbei steht insbesondere die Förderung von Kultur- und Sportprojekten im Fokus.

Ausschuss für Klima, Umwelt und Ressourceneffizienz

Der Ausschuss befasst sich mit dem Ausbau und der Weiterentwicklung der Grünen Infrastruktur in der Metropole Ruhr sowie der Verbandsgrünflächen.  Im Bereich Umwelt des RVR werden unter der „Grünen Infrastruktur“ alle relevanten Zukunftsthemen verhandelt und projektiert. Das betrifft Klimaschutzbelange, Themen zur Biodiversität, Freiflächenschutz und -entwicklung, ebenso wie Möglichkeiten zum Ausbau von regenerativen Energien. Auch werden Angebote zur Umweltbildung im Ausschuss beraten und diskutiert.

Des Weiteren werden Themen wie die Weiterentwicklung der vielfältigen Haldenstandorte in der Metropole Ruhr oder die Konzeptionierung und Vorbereitung der Internationalen Gartenbauausstellung 2027 behandelt.

Ausschuss für Mobilität

Der Mobilitätsausschuss wird zur 14. Wahlperiode neu gegründet. Ziel ist es, die Mobilität und insbesondere den ÖPNV in der Metropole Ruhr zu stärken. Dazu werden im Ausschuss Entwicklungsprogramme und -projekte, wie z. B. das Regionale Mobilitätsentwicklungskonzept, erarbeitet und diskutiert.
Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit den kommunalen Verkehrsverbünden weiter forciert. Auch Themenschwerpunkte wie Sharing-Systeme, Lieferverkehre, die Entwicklung vom Radschnellweg 1 und des Regionalen Radwegenetzes sowie die Entwicklung von Wasserstraßen oder Flughäfen werden im Mobilitätsausschuss erörtert.

Ausschuss für Digitalisierung, Bildung und Innovation

Der Ausschuss für Digitalisierung, Bildung und Innovation wurde ebenfalls zur 14. Wahlperiode konstituiert und behandelt unterschiedliche Themenkomplexe aktueller Entwicklungen anhand regionaler Strukturdaten zu den Schwerpunkten Bevölkerung, Arbeit, Soziales, Bildung, Wissenschaft und Innovation. Dabei werden digitale Strategien gefördert und erarbeitet sowie mit Hilfe des digitalen Zwillings mehr Lebensqualität, innovative Geschäftsmodelle und eine effizientere Wirtschaftsentwicklung in der Metropole Ruhr projektiert.

Neben der Raumbeobachtung und der Bereitstellung von Geoinformationen, stellt ein wesentlicher Schwerpunkt die Aktivierung und Sicherung von Fachkräftepotenzialen sowie die Förderung der Chancengleichheit dar.

Rechnungsprüfungsausschuss

Der Rechnungsprüfungsausschuss beurteilt abgeschlossene und zukünftige Verwaltungsvorgänge mit dem Ziel, ein ordnungsgemäßes, zweckmäßiges und verantwortungsvolles Verwaltungshandeln zu fördern. Der Rechnungsprüfungsausschuss vollzieht die Ausgaben des Verbandes nach, prüft Haushalts- und Wirtschaftsführung der Verwaltung und seiner einzelnen Referate und bereitet die Entlastung der Regionaldirektorin vor.